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Zweigstelle: GS Runggaditsch	Standorte: Vida	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Die achtjährige Mirabelle heißt wie eine Obstsorte und mag unter anderem Schimpfwörter und Adverbien, die auf -weise enden; wohingegen sie rutschende Strumpfhosen oder im Stehen Gedichte aufsagen gar nicht mag. In ihrer gewitzten und einprägsamen Selbstbeschreibung dürfen natürlich Katze Tastrof und Goldfisch Bernie Blubberfisch nicht fehlen. Wir lernen also ein selbstgewisses Mädchen kennen, das klug und humorvoll kleine Erschütterungen und Beziehungsgeflechte in Familie und vor allem im Schulalltag reflektiert. Ihre Sprache könnte für die Zielgruppe möglicherweise herausfordernd sein Mirabelle konjugiert z.B. in der Schule gerade Verben in der Vergangenheitsform und der Konjunktiv liegt bei ihr quasi in der Familie; zudem zeichnet sie ihr gelassener, ein wenig über den Dingen stehender Erzählgestus als begabt und aufmerksam aus. Doch gerade dieser spezifische Ton befördert Dynamik und Charme der Geschichte und ist mit entsprechender Unterstützung durchaus einem Erstlesepublikum zumutbar. In kompakten Episoden berichtet Mirabelle schnörkellos und pointiert über die Entstehung eines Gerüchtes in der Schule. Dazwischen informieren kleine Zuhause-Szenen über ihren Familienstatus. Ihr jüngerer Bruder Cosmo ist manchmal lästig, aber immerhin schlägt unter Mirabelles Hannah-Montana-T-Shirt ein weiches Herz, sodass sie ihm nie lange böse sein kann. Die Eltern sind geschieden und Papa hat eine neue Verlobte; darüber ist Mama manchmal traurig und Mirabelle auch, doch es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang und das Wochenende verbringen die Kinder bei Papa. Ohne Jammrigkeit und ohne emotionale Aufgeregtheit wird hier durch wenige Details ein zwar verletztes, dennoch liebevolles, funktionierendes Familienbild vermittelt. Die Illustrationen greifen den lockeren Erzählton auf und übertragen Stimmungen und Entwicklungen auf die visuelle Ebene. Der dynamische Bildaufbau ergänzt gefühlvoll-amüsant, was der Text eher nüchtern beschreibt, comichafte Figuren bringen Gefühle und Haltungen der Beteiligten optisch auf den Punkt und die abwechslungsreichen Text-Bild-Kombinationen fördern Leselust und machen Spaß. (1000 und 1 Buch/Ela Wildberger/www.biblio.at)