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Zweigstelle: GS St.Ulrich	Standorte: Ge 3	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Da sitzt er, der Steinzeitopa, am Feuer in seiner Höhle, und denkt über die Zukunft nach. Darüber, was aus seiner Familie wird in den nächsten 20.000 Jahren. Er selbst ist offensichtlich in Lascaux aufgewachsen, wo seine Familie die Höhlenwände bemalt. Doch dann geht es auf Wanderschaft, und die Familie besiedelt zwar nicht die ganze Welt, aber doch immerhin ganz Europa. Stets stehen kleine Anekdoten auf der linken Seite und werden mit Bildern auf der rechten Seite halb ergänzt und erklärt, halb ästhetisch untermalt. Denn diese Geschichtserzählung aus dem Munde von Opa Mammut ist eher ein freundliches Geplauder als eine faktenorientierte Auflistung geschichtlicher Ereignisse. Das zeigen auch die Überschriften, die eher verwirren als erklären: Ruhm (3260 v. Chr.)? Es geht um Ötzi, der kurz vor einem Enkel von Opa Mammut über die Alpen wollte. Unfug (218 v. Chr.)? Hannibals Zug über die Alpen, mit den armen, frierenden Elefanten. Spätestens mit dieser Überschrift hat mich das Buch voll und ganz für sich eingenommen. Gleich danach der wunderbar nüchterne Text zu Bethlehem (0). Wie der kleine Junge heißt, der damals dort geboren wurde, müssen die Leser allerdings selbst erraten. Für das gesamte Buch gilt nämlich die Regel, dass eher weniger als mehr gesagt wird, dass Stimmungen hervorgerufen werden, und dass berühmte Namen keinerlei Rolle spielen. Kloster (1120) diese Nonne im Klostergarten, die sich für Heilkräuter interessiert und unendlich gelehrt ist, kann nur Hildegard von Bingen sein. Aber das ist eben nicht so furchtbar wichtig. Wichtig ist das beseelte Gesicht der jungen Nonne, in dem man Opa Mammuts volle Lippen erkennt. Mölck-Tassels zart eingefärbte Zeichnungen mit dem nervösen Strich bieten auch so manches Mal einen überraschenden Kontrast zum Textthema. Der wunderschöne Blick aus der Vogelperspektive auf eine mittelalterliche Stadt die Anekdote dazu lautet Müll (1340). Warum, wird hier nicht verraten! (1000 und 1 Buch/Heike Elisabeth Jüngst/www.biblio.at)